Müssen Kälberiglus wirklich verboten werden?

Auf europäischer Ebene gibt es eine Bürgerinitiative („End the cage age“), die fordert, dass die Käfighaltung in Europa abgeschafft werden soll. Dazu zählen nach Einschätzung der Initiative auch die Kälberiglus, in denen die Kälber die ersten 14 Tage ihres Lebens verbringen. KuhTuberin Agnes zeigt am Beispiel ihrer Iglus, warum sie das deutlich anders sieht. Welche Konsequenzen drohen, sollte die Initiative Erfolg haben?

Schwierige Geburt mit offenem Ende

Plötzlich muss alles ganz schnell gehen: KuhTuber Helmut bemerkt, dass ein Kalb falsch herum zur Welt kommen wird, also mit den Hinterbeinen voran und nicht, wie üblich mit dem Kopf und Vorderbeinen zuerst. Das bedeutet Lebensgefahr für das Kalb, denn sobald die Nabelschnur reißt, fängt das Kalb an zu atmen und wenn es sich dann noch im Mutterleib befindet, würde es ersticken. Wieder ein gutes Beispiel dafür, dass wir ganz transparent auch schwierige Situationen zeigen, die nicht immer ein Happy End haben müssen. Wie wird es hier ausgehen? Ein Happy End zum Jahresabschluss?

Werden Kälberiglus verboten?

Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „End the cage age“ fordert die Abschaffung der Käfighaltung von Nutztieren in Europa. Die Europäische Kommission ist nun angehalten, bis 2023 einen entsprechenden Gesetzesentwurf zu erarbeiten. Neben (u.a.) Legehennen- und Sauenhaltern beträfe das auch unsere Milchbauern, denn die Kälber werden meistens innerhalb der ersten 2-3 Wochen in Einzeliglus gehalten, damit sie besser kontrolliert werden können. Dazu kommt, dass die neuen Transportbedingungen für Kälber (wir berichteten darüber) ebenfalls für viel Unsicherheit sorgen. Wie soll es nun weitergehen? Was kommt auf unsere Milchbauern zu? Kuhtuber Amos zeigt auf, was das für seinen Betrieb bedeuten würde.

Strohpressen wie früher!

Stroh wird auf unseren Milchbauernhöfen vielfältig eingesetzt: In den Liegeboxen der Kühe, in den Kälberiglus oder auch im Futter. Dabei gibt es nicht nur eine Art, wie die Strohballen gepresst werden. Jeder Hof hat seine eigenen Vorlieben und Anforderungen an die Ballen. Bei unserer Kuhfamilie kommt dabei ein echter Traktor-Oldtimer zum Einsatz: Ein alter Hanomag von 1973 und eine alte Strohpresse, die kleine Hochdruckballen pressen kann. Bei dieser Aktion muss die ganze Familie mithelfen- anders als bei den heutigen modernen Strohpressen. Warum sie den Aufwand für diese kleinen Hochdruckballen machen? Die Antwort gibt’s im Film!

Ein Kälber- und Bullenmäster öffnet seine Türen

Auf den meisten Milchbauernhöfen verlassen die Bullenkälber – also die männlichen Kälber – nach 2-3 Wochen den Betrieb und werden an spezialisierte Mastbetriebe verkauft. Die Kälber werden dort bis zur Schlachtreife gemästet. Unsere beiden KuhTuber Henriette und Kai wollen regelmäßig wissen, wie es ihren Kälbern geht. Beim diesem Besuch haben sie die Kamera mitgenommen und zeigen euch, wie die Kälber- und Bullenmast funktioniert. Wir freuen uns, euch solche Einblicke hinter die Kuhlissen geben zu können und damit auch sachlich mit Vorurteilen aufzuräumen.

Was passiert mit dem Kalb nach der Trennung?

Kälber werden meistens wenige Stunden nach der Geburt von der Mutter getrennt. Das ist aktuell auf den meisten konventionellen Milchbauernhöfen so. Aber was passiert dann mit dem Kalb nach der Trennung? Wo lebt es, wie wird es versorgt, warum erhöht man so die Chancen auf ein gesundes Kalb? KuhTuber Helmut hat uns zu diesem Thema ein Video gedreht. Er zeigt, wie es dem Kalb wenige Stunden nach der Geburt geht und warum die Kuh-Kalb-Trennung für die Gesundheit der Kälber nach aktuellem Wissensstand sinnvoll sein kann.

Neue Transportbedingungen für Kälber

Letzte Woche wurde im Bundesrat still und heimlich ein Gesetz auf den Weg gebracht, welches die Transportbedingungen für Kälber neu regelt. Mit sehr weitreichenden Folgen für Milchviehhalter, denn Kälber dürfen dann nicht mehr mit 14 Tagen, sondern erst mit 28 Tagen vermarktet werden. KuhTuber Amos listet die wichtigsten Punkte und die dazugehörigen Konsequenzen dieses neuen Gesetzes für uns auf: Aus seiner Sicht ist es absolut notwendig, dass Milchbauern im Vorfeld in derartige Entscheidungsprozesse miteinbezogen werden – denn wer, wenn nicht die Milchbauern selbst, können die unmittelbaren Folgen solcher Gesetzesänderungen praxisnah bewerten und wichtige Empfehlungen für die Landwirtschaft geben.

Der Kuh-Kalb-Kreislauf

Wenn man euch jetzt bitten würde, einen Milchbauernhof zu beschreiben, dann würden viele bestimmt einen Kuhstall beschreiben. Alles richtig, aber es gibt noch so viel mehr. KuhTuber Andreas zeigt uns heute, wo seine Tiere überall leben, bevor sie in den Kuhstall kommen. Dabei erklärt er, ab wann eine Kuh eine Kuh ist, denn: Es gibt dafür einen bestimmten Zeitpunkt. Welcher das ist? Die Antwort gibt’s im Film.

Warum werden Kuh und Kalb getrennt?

Auf den meisten Milchbauernhöfen werden die Kälber kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt. Darüber gibt es kontroverse Meinungen, die oft auf einer Vermenschlichung der Situation beruhen. Auch gibt es immer wieder Videos im Netz (meist nur einige wenige, auf die sich dann immer berufen wird), die belegen sollen, wie schmerzlich die Trennung für Kuh und Kalb ist. Wichtig hierbei ist, die Situationen nicht zu pauschalisieren, sondern immer differenziert zu betrachten und zu hinterfragen. Aber warum werden Kuh und Kalb denn getrennt und wie läuft so was ab? KuhTuberin Anita, selbst Mutter von zwei Kindern, zeigt uns eindrücklich, dass die vereinzelten „dramatisch erscheinenden“ Szenen aus dem Netz nichts mit der alltäglichen Situation auf unseren Milchbauernhöfen zu tun haben. Im Film seht ihr, wie die Realität aussieht, wenn Kuh und Kalb frühzeitig voneinander getrennt werden.