Ohne Kühe und Grünland kein Umweltschutz

Grünland schützt unsere Umwelt in vielerlei Hinsicht: Es ist ein beeindurckender CO2-Speicher und ein wahrer Hotspot für Biodiversität. Aber ohne Kühe fehlt ein Schlüsselteil des Puzzles. Unsere Gast-KuhTuber Holger und Theis erklären, warum Kühe und Grünland Hand in Hand für einen effektiven Umweltschutz arbeiten und welche Mengen an CO2 ein einziger Hektar Gründland speichern kann.

Grünland als CO2-Speicher

Wer glaubt, dass man auf Weiden und Wiesen am besten Lebensmittel anbauen sollte, der irrt. Grünland ist nicht nur für die Biodiversität und Artenvielfalt extrem wichtig, sondern auch für den Klimaschutz, denn Grünland speichert enorme Mengen CO2 aus der Atmosphäre. Wie das möglich ist und wie viele Tonnen CO2 alleine ein Hektar Grünland pro Jahr einspeichern kann, seht ihr im Film.

„Green Deal“ – Gefahr für regionale Lebensmittel

Die Europäische Kommission hat im Rahmen des „Green Deal“ den Gesetzentwurf vorgeschlagen, dass bis 2030 der Einsatz von Pflanzenschutz – also Mittel zum Schutz von Pflanzen, die zu unserer Ernährungsgrundlage beitragen – um 50% reduziert werden soll. Damit man uns richtig versteht: Sinnvolle Reduktion von Pflanzenschutz liegt auch im Interesse von uns Landwirten. Das Problem bei dem Gesetzesvorschlag ist aber: Er gefährdet die Produktion regionaler Lebensmittel und kann in letzter Konsequenz auch zum Klimawandel beitragen. Ist es das, was wir wollen, oder sollte man über den Vorschlag nochmal nachdenken? Wir Landwirte stehen für einen Dialog bereit.

Biogas – Wir können beim Stromproblem helfen!

Aktuell ernährt ein Landwirt ca. 137 Menschen mit regionalen Lebensmitteln. Neben der Ernährungssicherheit leisten einige Landwirte auch ihren Teil zur Energiesicherheit. Neben Nahwärme wird mit Biogasanlagen auch Strom verkauft, wodurch sie mit über 28.000 Gigawattstunden (2021, Quelle: Statista) einen wichtigen Teil zur deutschen Stromversorgung leisten. Was an der Biogasanlage von unserem KuhTuber besonders ist: Sie funktioniert ausschließlich mit Resten und ist somit Ressourcenschonend, erklärt Gerd.

Zukunft veganer Ernährung: Ist das Bezahlbar?

In Deutschland haben wir den seltenen Luxus, frei zu entscheiden, wie man sich ernähren möchte. Knapp 10% der Deutschen ernähren sich vegetarisch – knapp 2% leben vegan und essen nur pflanzliche Produkte. Vor kurzem haben wir berichtet, dass jedes Kilogram pflanzliche Nahrung im Schnitt 4 kg nicht essbare Biomasse erzeugt – wir können also nur 20% der Pflanzen für die menschliche Ernährung nutzen. Mitte unseres Jahrhunderts, so wird prognostiziert, sollen 10 Mrd. Menschen auf unserem Planeten leben. Können wir es uns also leisten bei der Nahrungsmittelerzeugung 80% der Pflanze wegzuschmeißen? Wir denken nicht. Darum sind unsere Kühe so wichtig für unsere künftige Ernährungssicherheit, denn sie können die nicht essbare Biomasse über ihre Mägen verdauen und uns diese in Form von Milch und Fleisch zur Verfügung stellen. Brauchen wir die Kühe also für unsere Ernährungssicherheit?