Was will die Gesellschaft in Zukunft?

Unsere Landwirte sind aktuell zwischen den gesellschaftlichen Ansprüchen, den politischen Entscheidungen und den eigenen betrieblichen Möglichkeiten hin und her gerissen. Auch KuhTuber Amos fragt sich: In welche Richtung soll es gehen? Fakt ist: Je effektiver die Milchbauern arbeiten, desto besser fällt die Klimabilanz pro Kilogramm Milch aus. Zur Wahrheit gehört dann aber bspw. auch, dass weniger Extensivierung der Flächen stattfinden kann. Wie schaffen wir es, Effektivität in der Milchwirtschaft und Artenvielfalt 
und Klimaschutz in Einklang zu bringen. Was denkt ihr?

Zu Gast bei My KuhTube

Sie bezeichnet sich selbst als „kleinstes Licht auf dem Betrieb“ aber auch als „Tante für die Öffentlichkeitsarbeit“: Gast-KuhTuberin Silke arbeitet zwar nicht so viel im Kuhstall bei den Kühen, sucht dafür jedoch leidenschaftlich gerne die direkte Diskussion mit Verbrauchern in Fußgängerzonen, Innenstädten und sogar Bussen und macht dabei durchaus tolle Erfahrungen mit den Menschen. Stolz zeigt sie ihren Betrieb und erklärt unermüdlich die Arbeit mit den Kühen. Was für sie dabei ein gelungenes Gespräch ausmacht, verrät sie in ihrem heutigen Gastbeitrag. An dieser Stelle sagen wir: Vielen Dank für deinen Einsatz, Silke! Übrigens: Wenn ihr Silke mal live sehen wollt, dann könnt ihr sie morgen beim Tag der Niedersachsen in Hannover treffen – ab 16 Uhr gegenüber dem Neuen Rathaus.

Es steht viel auf dem Spiel

Für viele ist es nur Gras, für KuhTuber Amos und zahlreiche andere Milchbauern ist das Grünland ein entscheidender Wirtschaftsfaktor und eine wertvolle Grundlage für regional erzeugte Lebensmittel und Umweltschutz.
Doch das Grünland ist vielerorts akut gefährdet und damit auch die Futtergrundlage für die Kühe. Wer den Gedanken zu Ende denkt, kommt zu einem beunruhigenden Punkt: Lebensmittelsicherheit. Was können wir dagegen tun, damit diese Gefahr nicht real wird?

Mehrwertsteuersenkung: Warum nicht bei Milch???

Um uns Verbraucher zu entlasten, steht die Senkung der Mehrwertsteuer bei Obst und Gemüse im Raum. Werden Milchprodukte vergessen? Damit könnten wir zu einer Entlastung auch für regionale Produkte beitragen und aktiv ein Zeichen für Umwelt- und Naturschutz setzen, für hohe Tierwohlstandards und Biodiversität. Warum wird das nicht gemacht?

Tierhaltung wegen Versorgungssicherheit abschaffen?

Immer wieder wird diskutiert, dass die Futtermittelerzeugung in Konkurrenz zur menschlichen Versorgung steht, weil beispielsweise Getreide im Futtertrog landet und nicht im Brot. Deshalb wird teilweise auch gefordert Tierbestände in der EU zu reduzieren, damit ein größerer Anteil der landwirtschaftlichen Flächen zur pflanzlichen Ernährung der Menschen genutzt werden kann. Am gestrigen Montag wurde auf EU-Agrarminister-Ebene darüber gesprochen. Warum diese Forderung jedoch nicht so einfach ist, wie sie klingt, erklärt uns KuhTuber Amos. Wie immer in der Landwirtschaft gilt: Es ist komplex!

Machen Landwirte sich jetzt die Taschen voll?

Bei der aktuellen Preisentwicklung könnte man das im ersten Moment denken – ABER: Wir sitzen alle im selben Boot. Auch für uns Landwirte explodieren die Kosten vor der Nase.
Dünger, Energie oder Futtermittel – vieles davon ist mehr als 50-100% teurer als noch letztes Jahr. Dabei gibt es nichts, worauf wir einfach verzichten könnten, um Kosten einzusparen.
Die Felder müssen bestellt, die Pflanzen gedüngt und die Kühe ordentlich gefüttert werden. Trotz höherer Milchpreise werden drastische Konsequenzen gezogen. KuhTuber Amos berichtet.

Unsere Klimabilanz gehört zu den Besten

Das ARD-Magazin BRISANT berichtete heute in seiner wöchentlichen Rubrik „Klimax“ über Zusammenhänge zwischen Kühen und Klimawandel und waren dafür bei KuhTuber Helmut im Stall. Nach den Dreharbeiten hat sich Helmut noch mit der Redakteurin und der Nachhaltigkeitsbeauftragten seiner Molkerei über das Thema Milch und Klimaschutz unterhalten. Dabei haben die deutschen – und besonders die niedersächsischen Milchbauernhöfe – eine überdurchschnittlich gute Klimabilanz. Ist das einer der Gründe, warum es moderne Milchviehhaltung auch in Zukunft noch geben wird? Was die Redakteurin dazu meint, seht ihr im Film.

Kontrolle aus dem All

Big Brother is watching you – das wird in Kürze die Realität für uns Landwirte. Nicht nur angekündigte und unangekündigte Kontrollen werden auf unseren Betrieben in regelmäßigen Abständen durchgeführt, bald wird zusätzlich noch aus dem All kontrolliert. Was sich wie Science-Fiction anhört, findet testweise bereits seit 2020 statt. Neben der Überwachung aller landwirtschaftlichen Tätigkeiten der Bodenbearbeitung über die gesamte Anbausaison hinweg ist es so auch möglich, die Einhaltung aller GAP-Beihilfe-Vorschriften zu kontrollieren. Laut EU-Rechnungshof sollten künftig auch Agrar-Umwelt- und Klimaforderungen in den Blick gerückt werden. Im Klartext: Wir sind dafür, dass betriebsbezogene Kontrollen stattfinden müssen, aber wie wäre euer Gefühl, wenn ein Satellit über euch schwebt und alles dokumentiert, was ihr im Garten, auf dem Balkon oder im Straßenverkehr macht? Auch wenn man nichts zu verheimlichen hat: Dieser Druck ist belastend.

Emotionale Einblicke: „Das tut weh!“

„Euch ist Geld wichtiger als eure Tiere“ oder „Für euch sind die Tiere doch nur Produkte“ – solche Aussagen erreichen nicht nur uns fast täglich in den sozialen Netzwerken. Sätze, deren Wirkung auf die Milchbauern die Absender nicht mal erahnen können, da sowas schnell geschrieben wird, ohne sein Gegenüber zu kennen. Kuhuber Amos, normalerweise bekannt dafür, sich komplexen gesellschaftskritischen Themen zu widmen, wirkt angefasst, wenn er mit solchen Aussagen konfrontiert wird. Stellvertretend für viele anderen Milchbauern lässt er emotionale Einblicke zu und sagt: „Das tut weh!“ Vor dem Hintergrund, dass das gesamte Privatleben hinter die Bedürfnisse der Kühe gestellt wird, sind solche Vorwürfe schwer zu ertragen. In diesem Film gibt es tiefe Einblicke darüber, wie wichtig die Kühe für uns Milchbauern wirklich sind.

Kuh-Kalb-Trennung: DAS müsst ihr wissen!

Die Kuh-Kalb-Trennung gehört zu den umstrittensten Themen bei uns Milchbauern. „ Diskussionen“ in den sozialen Netzwerken werden schnell höchst emotional und die Sichtweisen dramatisch vermenschlicht.
Wir finden, es ist an der Zeit, eine neue Sachlichkeit in das Thema zu bringen! Dafür haben wir einen besonderen Film gedreht, der ganz neue Einblicke hinter die Kulissen gibt:
Wir zeigen parallel über einen Splitscreen, wie Kuh und Kalb sich nach der Trennung verhalten. Sind sie nervös? Ängstlich? Aggressiv? Brüllen sie nacheinander?
Und damit wir auch noch die tiermedizinische Seite bewerten können, hat KuhTuberin Henriette eine angehende Tierärztin eingeladen und lässt sie erklären, was eigentlich hormonell bei den Tieren passiert. Jetzt könnte man uns natürlich vorhalten, dass wir dramatische Trennungsszenen rausgeschnitten haben- aber nein! Wir haben alle relevanten Szenen drin gelassen, um euch einen realistischen Eindruck zu geben. Klar ist aber auch, dass sich keiner 8 Stunden Videomaterial anschaut.
Daher mussten wir es einkürzen. Um ganz transparent vorzugehen, haben wir einen Timecode eingeblendet, wo jeder sehen kann, dass wir geschnitten haben. Jeder darf sich frei fühlen, das Video zu kommentieren- sachlich und konstruktiv.
Wir würden uns freuen, wenn ihr dieses Video teilt, um möglichst vielen Menschen zu zeigen, wie eine Kuh-Kalb-Trennung in aller Regel in Deutschland abläuft.