Ohne Kühe und Grünland kein Umweltschutz

Grünland schützt unsere Umwelt in vielerlei Hinsicht: Es ist ein beeindurckender CO2-Speicher und ein wahrer Hotspot für Biodiversität. Aber ohne Kühe fehlt ein Schlüsselteil des Puzzles. Unsere Gast-KuhTuber Holger und Theis erklären, warum Kühe und Grünland Hand in Hand für einen effektiven Umweltschutz arbeiten und welche Mengen an CO2 ein einziger Hektar Gründland speichern kann.

Grünland als CO2-Speicher

Wer glaubt, dass man auf Weiden und Wiesen am besten Lebensmittel anbauen sollte, der irrt. Grünland ist nicht nur für die Biodiversität und Artenvielfalt extrem wichtig, sondern auch für den Klimaschutz, denn Grünland speichert enorme Mengen CO2 aus der Atmosphäre. Wie das möglich ist und wie viele Tonnen CO2 alleine ein Hektar Grünland pro Jahr einspeichern kann, seht ihr im Film.

„Green Deal“ – Gefahr für regionale Lebensmittel

Die Europäische Kommission hat im Rahmen des „Green Deal“ den Gesetzentwurf vorgeschlagen, dass bis 2030 der Einsatz von Pflanzenschutz – also Mittel zum Schutz von Pflanzen, die zu unserer Ernährungsgrundlage beitragen – um 50% reduziert werden soll. Damit man uns richtig versteht: Sinnvolle Reduktion von Pflanzenschutz liegt auch im Interesse von uns Landwirten. Das Problem bei dem Gesetzesvorschlag ist aber: Er gefährdet die Produktion regionaler Lebensmittel und kann in letzter Konsequenz auch zum Klimawandel beitragen. Ist es das, was wir wollen, oder sollte man über den Vorschlag nochmal nachdenken? Wir Landwirte stehen für einen Dialog bereit.

Jeden Tag gibt mehr als ein Betrieb auf

Wir alle möchten auch in Zukunft noch auf diesem Planeten leben können. Wenn wir so weiter machen wie bisher, wird es allerdings eng– da sind sich die meisten einig. Darum gibt es auch viele Ideen für Veränderungen. Manche populären Vorschläge sind aber brandgefährlich, weil die Komplexität der Landwirtschaft und ihre wichtige Rolle in der Gesellschaft vernachlässigt wird. Eine Konsequenz solcher Vorschläge: 2021 haben alleine in Niedersachsen 392 (!) Milchbauernhöfe den Betrieb eingestellt– statistisch gesehen also mehr als ein Betrieb pro Tag– von den daraus resultierenden Problemen für die regionale Lebensmittelversorgung und die nachgelagerten Bereiche gar nicht gesprochen. Die Art und Weise, mit der gesellschaftliche und politische Veränderung gerade voran getrieben werden, bringt das System aber kurz davor zusammenzubrechen, meint KuhTuber Amos.

Mais: Unterschied wie Tag und Nacht

Die massive Trockenheit führte schon bei der Grasernte zu hohen Ertragsausfällen– jetzt ist vielerorts der Mais akut bedroht und muss sogar schon notgehäckselt werden. Für Milchbauern ist das neben den ganzen anderen explodierenden Preisen, ein herber Schlag. Doch woran liegt es, dass manche Maisbestände aussehen, als wenn es keine Probleme mit Trockenheit gäbe? KuhTuber Helmut zeigt zwei seiner Maisschläge, die unterschiedlicher nicht sein können und erklärt, woran es liegt.

Wie weit soll das noch gehen?

Alle sechs Tage werden die Flächen von unseren Landwirten aus dem All fotografiert. Dazu haben wir ja bereits einen Film gemacht. Nun gibt es aber ein Problem: Die künstliche Intelligenz, die die Fotos analysiert, ist bei Grünland sehr fehleranfällig. Darum müssen die Landwirte während der besonders stressigen Erntezeit nun selbst rausfahren und mit einer vorgegebenen App Fotos von den nicht analysierbaren Flächen machen. Bei KuhTuber Amos sind nahezu alle Flächen betroffen – ein Arbeitsaufwand von weit mehr als einem ganzen Tag muss er investieren. Obwohl die Maßnahme freiwillig ist, drohen ernste betriebliche Konsequenzen, wenn man es nicht tut.

Was will die Gesellschaft in Zukunft?

Unsere Landwirte sind aktuell zwischen den gesellschaftlichen Ansprüchen, den politischen Entscheidungen und den eigenen betrieblichen Möglichkeiten hin und her gerissen. Auch KuhTuber Amos fragt sich: In welche Richtung soll es gehen? Fakt ist: Je effektiver die Milchbauern arbeiten, desto besser fällt die Klimabilanz pro Kilogramm Milch aus. Zur Wahrheit gehört dann aber bspw. auch, dass weniger Extensivierung der Flächen stattfinden kann. Wie schaffen wir es, Effektivität in der Milchwirtschaft und Artenvielfalt 
und Klimaschutz in Einklang zu bringen. Was denkt ihr?