Frustration über mögliches Insektenschutzgesetz

Im Rahmen des „Aktionsprogramm Insektenschutz“ (API) will das Bundesumweltministerium (BMU) morgen einen neuen Gesetzesentwurf im Kabinett besprechen. Die Auswirkungen dieses möglichen Gesetzes würden Agrarflächen betreffen, die so groß sind wie die Bundesländer Hessen und Saarland zusammen. Auch wenn aktuell bereits Kompromisse erarbeitet werden, so können wir alleine für Niedersachsen sagen, dass nach wie vor noch über 100.000 Hektar betroffen wären, davon nach ersten Einschätzungen 85.000 Hektar auf Grünlandbetrieben. Vor dem Hintergrund, dass wir mit dem „Niedersächsischen Weg“ bereits ein deutschlandweites Vorbild geschaffen haben, wie sich Politik, Landwirtschaft und Naturschutzorganisationen auf einen gemeinsamen Weg einigen können, ist es schwer nachvollziehbar, warum ein Gesetz nun die „beste“ Lösung sein soll. Fernab davon, dass jahrelange Bemühungen für ein MITEINANDER beim Umwelt- und Naturschutz nun rechtlich wieder in Frage gestellt werden. Die Frustration ist bei allen Beteiligten wirklich groß. KuhTuber Amos erklärt im Detail, welche Anstrengungen die Landwirte bereits unternehmen und warum so viel Unverständnis über das API herrscht.

Insektenschutz geht nur MIT den Landwirten

Für viele LandwirtInnen steht durch die politische Entscheidung über das „Aktionsprogramm Insektenschutz“ (API) des Bundesumweltministeriums sehr viel auf dem Spiel. Um es deutlich zu sagen: Wir sind nicht gegen Insektenschutz – sondern dafür, dass der Insektenschutz mit den Landwirten gemeinsam betrieben wird. In Niedersachsen hatten wir mit dem „Niedersächsischen Weg“ bereits eine gute gemeinsame Lösung mit Politik, Landwirtschaft und Naturschutzorganisationen gefunden. Auch das könnte wieder in Gefahr sein. Stellvertretend für unzählige Landwirte in Niedersachsen und Deutschland zeigen wir euch heute, was alleine unsere Milchbauern bereits für einen nachhaltigen Insektenschutz leisten!

Pflanzenschutz muss sein – aber richtig!

„Spritzen“ ist ein echtes Reizthema, denn oftmals stehen die Landwirte dem Vorwurf gegenüber, die Natur kaputt zu spritzen. Das kann man so nicht stehen lassen! Deshalb möchte KuhTuber Amos dieses Thema mit Fakten richtigstellen und zeigen, welche Kontrollmechanismen im Gesetz verankert sind, damit Umwelt- und Pflanzenschutz sich nicht ausschließen. Aber klar ist: Ohne PflanzenSCHUTZ, geht es nicht, denn am Ende des Tages brauchen die Kühe im Stall und auf der Weide nämlich ausreichend hochwertiges Futter – und kein Unkraut.

Das letzte Mal entsprechende Versorgung der Flächen

Langsam, aber sicher neigt sich das Jahr dem Ende entgegen und die Güllelagerstätten müssen für den Winter entleert werden, damit wieder genügend Lagerraum zur Verfügung steht. Wer jetzt aber denkt, dass die Gülle einfach aufs Feld geschüttet wird, der irrt! Jeder ausgebrachte Kubikmeter Gülle muss dokumentiert werden und darf nur anhand einer immer wieder aktualisierten und nachweisbaren Düngeplanung ausgebracht werden. KuhTuber Amos erklärt, was es mit der Sperrfrist auf sich hat, wie genau die Gülleausbringung möglichst effizient funktioniert und warum er nur noch wenig Gülle ausbringen muss.

Landwirte brauchen die Natur

Viele wollen am besten regional erzeugte Lebensmittel haben. Dafür haben wir in Deutschland eine hervorragend aufgestellte Landwirtschaft, die das möglich machen kann. Zum Beispiel werden unsere Kühe optimal mit regionalem Futter versorgt, sodass sie unter den höchsten Standards hochqualitative Milch geben. Dabei denken Landwirte nachhaltig – schon seit vielen Generationen. Dennoch steigen die Auflagen immer weiter, nicht aber die Lebensmittelpreise und die Akzeptanz unserer Leistungen. Dabei sind es WIR, die die Auflagen am Ende größtenteils umsetzen müssen. Lenkt man jedoch den Blick auch mal auf Industrie- und Wohngebiete, so stellt sich die Frage: „Stehen wir alleine in der Pflicht, die Natur zu schützen?“ Wie seht ihr das?

Insektensterben – Landwirte haben was dagegen!

In Deutschland werden jeden Tag etwa 60 Hektar Fläche versiegelt und damit der Natur entzogen. Klingt nicht viel? Das entspricht einer Fläche von 60 Fußballfeldern- jeden Tag. Dazu kommen zahllose Steingärten, die durch ihre Wärmespeicherung und Wärmeabgabe nicht nur das Mikroklima negativ beeinflussen, sondern unseren Insekten kaum Nahrungsquellen bieten. Und unsere Landwirte? Die haben was dagegen: Blühstreifen. Unzählige Quadratkilometer an verschiedensten heimischen Pflanzen helfen nicht nur Insekten. Wer davon noch profitiert, sagt uns KuhTuber Stephan, der heute mitten in seinem Blühstreifen steht.

„Mir tun die jungen Landwirte leid“

Wenn man sich den Bericht zur Lage der Natur (Bundesumweltministerium vom 19.05.2020) anschaut, in dem es heißt, dass die Natur in den Agrarregionen besonders stark leidet, dann sind manche Landwirte doch sehr verwundert. Denn sie investieren erfolgreich seit vielen Jahren in den Umwelt- und Naturschutz, wie z. B. der heutige Film von KuhTuber Gerd zeigt. Doch diese freiwilligen Maßnahmen wirken natürlich erst zeitverzögert. Auf Basis der heutigen Erkenntnisse aus z.B. o.g. Bericht getroffenen politischen Entscheidungen wirken natürlich auch erst zeitverzögert – so dass besonders die jungen Landwirte und Hofnachfolger besonders hart getroffen werden könnten.

Landwirte sind „Artenschützer“

Unser KuhTuber Helmut arbeitet seit Jahrzehnten schon mit einer Tier-und Naturschutz-Organisation zusammen. Heute trifft er sich mit einer Mitarbeiterin, die untersucht, welche Pflanzen- und Tierarten es auf Helmuts Grasflächen gibt. Nun muss diese Fläche aber bald gemäht werden, damit seine Kühe im Winter hochwertiges Futter haben- wie beurteilt das die Expertin für Artenschutz? Eigentlich ganz einfach…

Drohnen-Technik in der Landwirtschaft

Vielerorts wird jetzt das Gras gemäht, um daraus qualitativ hochwertiges Grundfutter für die Kühe herzustellen. Dabei ist besonders wichtig, dass keine Wildtiere – wie Rehkitze – im „Schlag“ sind, sonst ist ihr Leben in Gefahr. Darum setzt KuhTuber Kai moderne Drohnen-Technik mit Wärmebildkamera ein. Wie das funktioniert, zeigt er im Video.