Droht jetzt die Betriebsaufgabe?

Die letzte Veränderung in der Pflanzenschutzanwendungs-Verordnung, gültig seit dem 08. September, hat es in sich – besonders für Landwirte mit Grünlandbetrieben in Schutzgebieten. Die Wettbewerbsfähigkeit und die wirtschaftlichen Folgen können für die betroffenen Betriebe teilweise dramatisch ausfallen – bis hin zur drohenden Betriebsaufgabe. Was ist passiert, dass KuhTuber Amos so sauer ist? Die Antwort gibt’s im Film!

Frustration über mögliches Insektenschutzgesetz

Im Rahmen des „Aktionsprogramm Insektenschutz“ (API) will das Bundesumweltministerium (BMU) morgen einen neuen Gesetzesentwurf im Kabinett besprechen. Die Auswirkungen dieses möglichen Gesetzes würden Agrarflächen betreffen, die so groß sind wie die Bundesländer Hessen und Saarland zusammen. Auch wenn aktuell bereits Kompromisse erarbeitet werden, so können wir alleine für Niedersachsen sagen, dass nach wie vor noch über 100.000 Hektar betroffen wären, davon nach ersten Einschätzungen 85.000 Hektar auf Grünlandbetrieben. Vor dem Hintergrund, dass wir mit dem „Niedersächsischen Weg“ bereits ein deutschlandweites Vorbild geschaffen haben, wie sich Politik, Landwirtschaft und Naturschutzorganisationen auf einen gemeinsamen Weg einigen können, ist es schwer nachvollziehbar, warum ein Gesetz nun die „beste“ Lösung sein soll. Fernab davon, dass jahrelange Bemühungen für ein MITEINANDER beim Umwelt- und Naturschutz nun rechtlich wieder in Frage gestellt werden. Die Frustration ist bei allen Beteiligten wirklich groß. KuhTuber Amos erklärt im Detail, welche Anstrengungen die Landwirte bereits unternehmen und warum so viel Unverständnis über das API herrscht.

Insektenschutz geht nur MIT den Landwirten

Für viele LandwirtInnen steht durch die politische Entscheidung über das „Aktionsprogramm Insektenschutz“ (API) des Bundesumweltministeriums sehr viel auf dem Spiel. Um es deutlich zu sagen: Wir sind nicht gegen Insektenschutz – sondern dafür, dass der Insektenschutz mit den Landwirten gemeinsam betrieben wird. In Niedersachsen hatten wir mit dem „Niedersächsischen Weg“ bereits eine gute gemeinsame Lösung mit Politik, Landwirtschaft und Naturschutzorganisationen gefunden. Auch das könnte wieder in Gefahr sein. Stellvertretend für unzählige Landwirte in Niedersachsen und Deutschland zeigen wir euch heute, was alleine unsere Milchbauern bereits für einen nachhaltigen Insektenschutz leisten!

Landwirte brauchen die Natur

Viele wollen am besten regional erzeugte Lebensmittel haben. Dafür haben wir in Deutschland eine hervorragend aufgestellte Landwirtschaft, die das möglich machen kann. Zum Beispiel werden unsere Kühe optimal mit regionalem Futter versorgt, sodass sie unter den höchsten Standards hochqualitative Milch geben. Dabei denken Landwirte nachhaltig – schon seit vielen Generationen. Dennoch steigen die Auflagen immer weiter, nicht aber die Lebensmittelpreise und die Akzeptanz unserer Leistungen. Dabei sind es WIR, die die Auflagen am Ende größtenteils umsetzen müssen. Lenkt man jedoch den Blick auch mal auf Industrie- und Wohngebiete, so stellt sich die Frage: „Stehen wir alleine in der Pflicht, die Natur zu schützen?“ Wie seht ihr das?

„Mir tun die jungen Landwirte leid“

Wenn man sich den Bericht zur Lage der Natur (Bundesumweltministerium vom 19.05.2020) anschaut, in dem es heißt, dass die Natur in den Agrarregionen besonders stark leidet, dann sind manche Landwirte doch sehr verwundert. Denn sie investieren erfolgreich seit vielen Jahren in den Umwelt- und Naturschutz, wie z. B. der heutige Film von KuhTuber Gerd zeigt. Doch diese freiwilligen Maßnahmen wirken natürlich erst zeitverzögert. Auf Basis der heutigen Erkenntnisse aus z.B. o.g. Bericht getroffenen politischen Entscheidungen wirken natürlich auch erst zeitverzögert – so dass besonders die jungen Landwirte und Hofnachfolger besonders hart getroffen werden könnten.